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Gestern abend bin ich in Barcelona eingetroffen, und zunaechst ist das Umfeld doch noch etwas fremd...
Langsam muss ich nun also diese neue Stadt erkunden und sie fuer mich erschliessen. Derzeit bin ich noch in einer schaebigen kleinen Pension untergebracht, morgen ziehe ich dann in meine kleine Wohnung an der "Barceloneta" um.
Ich bin jedenfalls gespannt auf die neuen Eindruecke und Erfahrungen, die mich hier erwarten - es ist doch immer wieder ein bisschen wie der Beginn einer neue Lebensetappe.
Und wie es so heisst: "jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..."


Die Zeit rast mittlerweile – oder bilde ich es mir nur ein?
Zeitempfinden ist ja immer eine recht subjektive Sache....
Nun sind aber bereits über 2 Wochen meines Barcelona Aufenthaltes vorüber und die „homepage“ füllt sich nur schleppend.
Ich habe aber auch nicht ganz so Vieles zu berichten. Vielleicht liegt es daran, dass mir hier Manches nicht mehr so neu und überraschend daher kommt – nachdem es bereits mein 7. oder 8. Besuch in dieser Stadt ist, und ich die meisten Attraktionen schon von vorherigen Aufenthalten kenne. Jetzt entdecke ich eher den Charme im Detail, das Alltagsleben, die kleinen Banalitäten... - somit genieße ich diesmal das Gefühl  hier „ansässig“ und nicht als Tourist unterwegs zu sein. Allerdings geht das schon soweit, dass ich mich manchmal dabei ertappe, wie mich die vielen ausländischen Touristen in „meiner“ Stadt ganz schön nerven...

Ich habe hier zu Beginn sehr viel Zeit „zuhause“ verbracht: meine 4 Wände in der Barceloneta mit dem Blick aufs Mittelmeer sind sozusagen mein sicherer Hafen geworden, in dem ich sehr viel Zeit alleine verbracht habe: viel gelesen, oft aufs Wasser geschaut, abends ein Glas Weißwein und leckere Oliven verspeist - und wo ich mich ansonsten mit Decken (und meiner Wärmflasche...) über die noch sehr frischen bis frostigen Frühlingstage im April gerettet habe.

Ich drohte wirklich zum Eremit zu werden, und jeder Schritt vor die Tür, um mich in den Trubel dieser Stadt zu stürzen, kostete mich unheimliche Überwindung – also habe ich es einfach gelassen! Ein paar Spaziergänge an der Promenade (verbunden mit dem Weg um den Müll herunter zu bringen) waren meine einzigen Ausreißer in der ersten Woche...
Vielleicht habe ich auch einfach eine gewisse Eingewöhnungsphase gebraucht. Der Abschied von Kapstadt ist mir nicht leicht gefallen, darauf folgten recht ereignisreiche Wochen in Deutschland, mit Familienfeiern, ärztlichen Untersuchungen, und nicht zuletzt dem überraschenden aber sehr friedlichen Tod meiner knapp 95-jährigen Großmutter.
Nun ja, und danach ging’s nach Barcelona: ein wieder ganz anderes Fleckchen dieser Welt - da muss man sich erst mal akklimatisieren...

Schon auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt, direkt nach meiner Ankunft, habe ich eine gewisse Parallele zu Südafrika entdeckt: im Radio wurde spanisch gesprochen, und irgendein Thema bezüglich des lokalen Fußballclubs diskutiert. Ich konnte ganz gut folgen (und war recht stolz darauf!) bis plötzlich, unvermittelt, gar Nichts mehr verständlich war: die Sprache hatte mittendrin ins "Catalán" gewechselt - und ich war aufgeschmissen!! Genau das Gleiche ist mir ab und zu in Kapstadt passiert, wo die Moderatoren urplötzlich vom Englischen ins Afrikaans wechselten...
Außerdem sind zwar beides Hafenstädte und haben Berge im Hintergrund – und sind wunderschön !!! Aber damit enden auch schon die Gemeinsamkeiten...  Was mir an Kapstadt als „angenehm verschlafen“, entspannt, manchmal sogar etwas dörflich und vor allem auch etwas afrikanisch auffiel (und gefiel !!) ist hier eher pulsierend, quirlig, mediterran, unruhig und vibrierend – also anders, und eben auch ganz anders schön.

Es ist auch immer ein schwerer Anfang: wenn man keinen kennt - (noch nicht einmal einen, über den man jemanden kennen lernen könnte...)
Nun ja, ganz stimmt es nicht: ich wusste immerhin von einer alten Bekannten aus der Schule in Brasilien, die seit Jahren mit ihrem Mann in Barcelona lebt - hatte aber weder Adresse noch Tel-Nr. oder e-mail... Meinen detektivischen Fähigkeiten habe ich es jedoch zu verdanken, dass ich sie (über den Mädchennamen der Mutter ihres Mannes) doch im lokalen Telefonbuch ausfindig gemacht habe! Somit war ich auch schon mal einen Abend dort zum Essen, und morgen gehe ich mit den Beiden zum Segeln !!!

Ansonsten bin ich am letzten Wochenende der Einladung einer brasilianischen Freundin nach Sevilla gefolgt, wo sie seit 1 Jahr mit ihrem spanischen Mann lebt. Wenn ich schon in Barcelona so häuslich war, dann hat sich in Sevilla doch die Möglichkeit ergeben unter Leute zu kommen, viele urige Tapas-Bars zu besuchen (...die Lieblingsbeschäftigung in Andalusien!) und vor allem die herrlichen maurischen Bauten dieser alten Stadt zu bewundern. Der wunderbare „Alcázeres“ mit seinen Gärten ist fast so schön wie die „Alhambra“ in Granada, und hat mich wieder einmal davon überzeugt, dass diese Kultur von einer sinnlichen Kunstfertigkeit und einem Gespür für Schönheit und Ästhetik geprägt war, wie man sie kaum woanders findet.
Gemeinsam waren wir dann auch in einem außergewöhnlichen Thermalbad: in einem alten Palast in der Altstadt von Sevilla, zu arabischen Klängen und ausschließlich Kerzenlicht, glitt man im Halbdunkeln durch die kunstvoll gefertigten Bäder des „Tepidariums“ und „Caldariums“, um sich im „Frigidarium“ abzukühlen und entspannt wieder ins „Tepidarium“ zurückzukehren... nach Dampfbad und Massage waren dann Körper und Seele glücklich und zufrieden!
Auf Sevilla folgte noch ein Kurzaufenthalt in Frankfurt, und nun bin ich wieder endgültig in Barcelona gelandet – was ich nun bis Ende meines Sabbaticals auch nicht mehr zu verlassen beabsichtige!

Gestern habe ich mich bereits in einer Sprachschule für die kommenden 4 Wochen angemeldet – (und war ganz überrascht, dass man mich in den höchsten Fortgeschrittenen-Kurs eingestuft hat...) Somit wird es wohl kein Zuckerschlecken werden - aber es ist ja auch ganz gut, wenn ich mich langsam mal wieder an den Ernst des Lebens gewöhne...

Vorgestern Abend war ich zum ersten Mal in einer Opernaufführung im prachtvollen alten Opernsaal des LICEU: es gab den Sommernachtstraum von Benjamin Britten. Die Musik und Inszenierung haben mich, ehrlich gesagt, nicht wirklich überzeugt – aber das Opernhaus an sich und die Atmosphäre in dem herrlichen Saal sind ein absolutes Erlebnis!
Für Montag habe ich mir auch schon eine Karte besorgt, und zwar gibt es ein Konzert von einer portugiesischen Gruppe: MADREDEUS, im wunderschönen „Palau de Música Catalana“ – einem Musikpalast aus der Jahrhundertwende, der Zeit des „Modernisme“ (dem spanischen Jugendstil). Es ist ein üppiges Gesamtkunstwerk – ein opulent geschmücktes Gebäude mit einer einzigartigen gewölbten Kuppel aus buntem Glas in der Mitte des Auditoriums.
Ansonsten bietet Barcelona so viele kleine Schätze und Geheimnisse – beim Schlendern durch die Gassen der Altstadt, oder beim Flanieren über die prachtvollen Boulevards im Eixample muß man einfach nur die Augen offen halten! 

Das Schönste hier ist aber der Blick aus meinem Zimmer... : vor mir dümpeln viele weiße Segel auf dem türkisblauen Wasser des Mittelmeers; Palmen säumen die Promenade, wo Spaziergänger und "Inline-Skater" den ganzen Tag über unterwegs sind, und durch die engen Gassen tönen alle möglichen Klänge hoch in meine Wohnung: von den Straßenmusikern bis zum lautstarken Nachbarschaftsstreit...     - es ist schön, und man weiß:
ich bin im Süden!  


..Heute ist Sonntag.... Feiertag... Tag der Arbeit... endgültiger Abschied des Winters... Tag der Spaziergänge...  und Radtouren...  und Maibäume...  - und der 10. Todestag meines kleinen Bruders.

Ich war heute auf dem Mittelmeer vor Barcelona segeln !
(- eher „mitsegeln“, muß ich gestehen) und wir hatten absolute Flaute.
Es war aber trotzdem schön auf dem Wasser zu dümpeln, und diese Millionenstadt aus einer ganz anderen Perspektive, nämlich vom Wasser aus zu sehen.
Der „Real Clube Maritimo de Barcelona“ ist ein Yacht- und Ruderclub. Und ich habe mir mit Bewunderung die Ruderer betrachtet, und mir überlegt ob dieser Sport mir nicht auch entgegenkommen könnte... Vielleicht werde ich es nach der Rückkehr nach Frankfurt mal ernster in Betracht ziehen- (immerhin braucht man dafür nicht das offene Meer sondern nur einen See oder Fluß, und ist trotzdem auf dem Wasser!) Außerdem haben diese ebenmäßigen Bewegungen im Gleichtakt irgend etwas Beruhigendes..

Auf meinem Rückweg nach Hause bin ich heute, am späten Nachmittag, ziellos durch das alte Barcelona geschlendert und habe mich vom Zufall in die eine oder andere Gasse locken lassen. Irgendwann habe ich mich dann auf einen Platz gesetzt, einen „Cava“ bestellt und in meinem Buch weitergelesen: „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón – es spielt in den 40-er und 50-er Jahren in Barcelona. Als ich an einem Kapitel angelangt war, wo die Hauptfigur eine alte Dame im Altenheim in der „Calle Montcada“ aufsucht, wurde mir etwas kalt – und ich habe bezahlt und bin weitergegangen. Nach ein paar Gassen fand ich mich plötzlich auf einem weiteren kleinen Platz: von dem widerum die „Calle Montcada“ abging...
Ich bin dann einfach hineingelaufen, und habe mich sofort erinnert sie schon zu kennen, und dort meine bereits liebgewonnene „Barock Bar“ wieder gefunden. Es handelt sich um einen alten Palast aus dem 15. Jahrhundert: eine kleine Tür führt in einen düsteren Hinterhof und dort ist ein Gewölbe mit barocken Ölschinken, Samtsesseln, Obstschalen, Kronleuchtern und anderen Antiquitäten ausgestattet – und es wird nur barocke Musik gespielt. Ich wollte dennoch zunächst eigentlich weitergehen und mich nicht allein dort hinsetzen. Aber an der Tür hing ein Schild, nach dem am Sonntag um 19:00 Uhr eine junge Pianistin dort die "Goldberg-Variationen" von Bach vortragen würde...
Es war Sonntag – und punkt 19:00 Uhr!
Somit habe ich mich dort niedergelassen, und bin nun in einer beschwingten Stimmung am Hafen entlang nach Hause zurückgekehrt !


Es ist jetzt früher Abend, und das Meer ist heute ganz ruhig...- nachts, wenn die Stadt still ist, hört man das Rauschen aber wieder etwas stärker, und ich habe mich daran gewöhnt, dass es mich in den Schlaf wiegt... – das werde ich bald sehr vermissen!
 
Ihr merkt schon: ich treibe mich mit Abschiedsgedanken herum...
Gedanklich bin ich aber schon seit geraumer Zeit wieder auf der Rückreise in den Alltag, der mich bald erwartet... Ich hatte wohl zu große Angst den Schritt sonst nicht zu bewältigen – und so beschäftige ich mich, bewusst und unbewusst, bereits seit einiger Zeit regelmäßig mit Frankfurt – und träume sogar schon von der Arbeit, von dem „alten“ und nun bald wieder aktuellen Leben...
 
Lange habe ich hier keine Zeile hereingeschrieben, und nun ist mein „sabbatical“ endgültig bald herum - ...was habe ich in den letzten Wochen so alles erlebt?
Das besagte Konzert der portugiesischen Gruppe MADREDEUS in dem kunstvollen Konzertsaal unter der Glaskuppel war herrlich: melancholische Musik einer Sängerin mit wunderschöner und ganz klarer Stimme - es war insgesamt eine festliche und fast erhabene Stimmung...

Neben einigen Konzerten brasilianischer Musiker, die Barcelona wohl immer gerne in Ihre Europa-Tournee integrieren, fand hier letztens auch ein brasilianisches Festival statt: ich habe als Teil davon einige brasilianische Kurzfilme in einem prachtvollen Ambiente sehen können: das „La Paloma“ - ein aufwendig geschmückter Ballsaal des Jugendstils, der heute meist als Disko umfunktioniert genutzt wird, und an diesem Abend als Kino fungierte.
Außerdem habe ich hier mehrere beeindruckende Fotoausstellungen gesehen: meist lokale Künstler, die in dem trostlosen Barcelona der Nachkriegszeit ganz faszinierende schwarz-weiß Portraits der einfachen Menschen auf der Strasse machten: kleine Kinder, Huren, alte Männer und Frauen...- so manch’ eines dieser Bilder ging einem wirklich unter die Haut... Eine weitere Ausstellung, die mir sehr gut gefiel, war über den Surrealismus und seine Blütezeit in Frankreich: auch da waren einmalige Fotos sowie Fotomontagen zu sehen.
Die "Klassiker", wie das Picasso Museum, habe ich bereits bei früheren Aufenthalten mehrmals besucht, und daher diesmal zunächst ausgelassen.

Meine Hauptbeschäftigung bestand aber wohl in regelmäßigen Kino-Besuchen: ich war wohl noch niemals so häufig im Kino wie hier !!!
Zum einen ist das Programmangebot sehr vielfältig und ansprechend – und außerdem ist es etwas, was man auch gut allein unternehmen kann. 
Es waren wunderbare Streifen dabei: zum Eintauchen in eine andere Welt... Zu Beginn habe ich immer darauf geachtet, dass die Filme im Original mit Untertitel gezeigt wurden (ich dachte mir, das trainiert sowohl mein Englisch als auch mein Spanisch... - viele der Filme waren dann allerdings aus Frankreich – das war sozusagen das  Programm für Fortgeschrittene: auf französisch mit spanischen Untertiteln!) Irgendwann geriet ich aber in einen japanischen Film (wo mir der Originalton herzlich wenig half )... und von da ab, habe ich beschlossen in die ganz normalen Kinos zu gehen, und die Filme in der spanischen Synchronisation zu sehen – und siehe da: es ging prima, ich habe alles verstanden!
Verwunderlich finde ich aber, daß ich regelmäßig auf der Strasse angesprochen werde: von Touristen wie auch von Einheimischen, die nach Strassen oder Orten und Geschäften fragen, oder wohin diese oder jene Buslinie fährt, oder ob das der richtige Weg in jenes Lokal sei... - irgendwie muß ich wohl etwas von einer Einheimischen haben...
 
Inzwischen hat das Leben sich hier zu einem recht friedlichen Alltag eingespielt: morgens hole ich im Lädchen um die Ecke mein Weißbrot, Milch und Mineralwasser, anschließend fuhr ich - bis letzte Woche - immer mit dem Bus in die Schule zu meinem Spanisch-Unterricht. Danach ging ich irgendwo gemütlich „tapas“ essen, dabei habe ich jeweils in meinem aktuellen Buch gelesen, und mir anschliessend jeden Tag etwas zu besichtigen ausgesucht.
Besonders gut hat mir der deutsche Pavillon der Weltausstellung von 1929 von Mies van der Rohe gefallen: man kennt ihn von Bildern aus Architekturwerken – aber die Atmosphäre dort ist darüber hinaus etwas ganz Besonderes!
Manchmal war aber auch nur das ziellose Schlendern durch die Gassen und Prachtstrassen ein Erlebnis: es gibt viel Schönes zu sehen und zu entdecken. Allerdings (kleine Anmerkung anbei) - Shopping könnte man auch herrlich in dieser Stadt: das Angebot ist verlockend, aber leider sind die Preise auch in diesem „Euro Land“ nicht niedriger als anderswo... – und somit lässt man es lieber!
Abends habe ich dann gelesen, oder ich habe mir mal wieder einen Film angesehen, oder ein Klavierkonzert in meiner Lieblings "Barock-Bar" zu Gemüte geführt: ab und zu gibt es dort wunderschöne LIVE Konzerte einer Pianistin oder eines Streicherquartetts.

An den Wochenenden füllt sich der Strand hier an der Barceloneta jedes Mal ganz beachtlich, was mich eigentlich nicht weiter stört, denn ich habe von hier oben den ungetrübten Blick aufs Wasser, und – wenn ich will – dennoch meine Ruhe.  Aber ab und zu hat es einen unangenehmen Nebeneffekt: nämlich, dass mir hier in der Wohnung das Wasser ausgeht... (es wird angeblich für die Strandduschen gebraucht...) Als dies zum ersten Mal geschah (es kam kein einziger Tropfen mehr aus dem Hahn !!) – ging ich nach einigen Stunden zu meinem netten Nachbarn: einem älteren Spanier, der hier schon seit seiner Kindheit wohnt. Ich fragte Manel also, ob er auch Probleme mit dem Wasser habe...?? Und er: „Probleme? Nein ! Probleme haben wir keine: wir haben nur überhaupt gar kein Wasser!“....- was soll man dazu sagen? .... Tja, und wann das Wasser denn für gewöhnlich wiederkäme?? .... Strahlend sah er mich an, und sagte, dass könne keiner wissen, aber ich sollte mir überhaupt keine Sorgen machen: es käme immer irgendwann wieder...!
Nun, es war Samstag, und schon am Montag früh war das Wasser wieder da! .... Das nenne ich wahre Gelassenheit!

An einem Wochenende machte ich einen herrlichen Ausflug „aufs Land“. Sigrid, meine alte Bekannte aus Brasilien, und ihr argentinischer Mann Pedro, leben seit vielen Jahren hier und haben mich an einem Wochenende in ihr wunderschönes altes Landhaus im Norden, in Richtung der französischen Grenze, eingeladen. Dort, zwischen Olivenbäumen und weiten Feldern, umgeben von alten Gemäuern und von einer unglaublichen Stille, ahnt man nichts mehr vom quirligen Trubel dieser Großstadt. Ebenso wenig vermutet man in einigen km.  Entfernung die überlaufene und verbaute Costa Brava – es ist eine wahrhaftige kleine Oase, die sich die Beiden dort geschaffen haben.

In letzter Zeit erhielt ich vermehrt Besuch aus Deutschland (und somit Gesellschaft bei meinen Streifzügen durch die Tapas-Bars, und später am Abend durch die Cocktail-Bars...) Es war dabei schön „mein“ Barcelona zeigen zu können – und ich selber habe es zum Teil wieder mit anderen Augen gesehen. Neben den typischen Attraktionen wie der „Sagrada Familia“, dem Treiben auf den "Ramblas" und dem farbenfrohen traditionellen „Boqueria“ Markt, oder aber dem Blick vom Montjüic oder Tibidabo über die ganze Stadt, gibt es doch auch immer wieder  Neues oder mir Unbekanntes zu entdecken.
Interessant ist zum Beispiel, dass Barcelona bereits vor über 2000 Jahren als römische Stadt BARCINO gegründet wurde – um man heute noch Teile der alten römischen Stadtmauern sehen kann, sowie die Ausgrabungen von Mosaikböden römischer Villen und ganzen Kanalisationssystemen.
So oder so: sei es eine Katamaran-Tour bei herrlichstem Sonnenwetter, ein Gitarrenkonzert in der gotischen Kirche „Sta. Maria del Pi“ oder ein nächtlicher Bummel durch die Altstadt: all’ das macht natürlich zu zweit sehr viel mehr Spaß – und auch in den Genuß der guten Fischrestaurants der Stadt bin ich erst in Gesellschaft meiner Besucher gekommen...
Also, an dieser Stelle nochmal: vielen Dank für Euren Besuch!
 
Seitdem ich aber nun wieder allein, bin widme ich mich wieder vermehrt der Lektüre: mit meinem ersten Roman auf spanisch komme ich zwar nur sehr langsam voran, aber immerhin wird der Blick ins Wörterbuch immer seltener erforderlich – und das alleine ist schon ein Erfolgserlebnis! 

 
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